
„Was Instagram, TikTok & Co mit unseren Kindern machen – und was wir jetzt tun können“, so lautete der Titel des Vortrags, den Silke Müller am vergangenen Montagabend im Fürstensaal des Schlosses Ahaus hielt.
Auf Einladung und Initiative des Soroptimist International (SI) Club Münsterland-West sowie des Rotary-Club Gronau-Euregio hielt die überregional bekannte Schulleiterin und Spiegel-Bestseller-Autorin („Wir verlieren unsere Kinder“, Droemer 05/2023; „Wer schützt unsere Kinder“, Droemer 05/2024) den Vortrag der so genannten Brennpunkt-Reihe, dem rund 140 interessierte Zuhörer gebannt folgten.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Silvia Möller, Präsidentin des SI Clubs Münsterland-West, übernahm Rebecca Brüggemann die Moderation des Abends und führte im Anschluss an die packenden Ausführungen von Silke Müller durch die brennenden Fragen des Publikums. Hauptschwierigkeit sei, so Müller, dass Kinder und Jugendliche in den sozialen Medien weitgehend ungeschützt unterwegs sind. Als treffende Analogie beschrieb Sie es so „als lasse man den Nachwuchs mit dem Kinderfahrrad auf die Autobahn und glaube, dass der teure Fahrradhelm ausreichend Sicherheit biete“. Falls Erziehungsberichtigte technische Hürden schaffen oder Bildschirm-Zeit einschränken um den Zugang zu sozialen Medien zu limitieren, fände sich alsbald ein YouTube-Tutorial wie sich eben diese Barrieren wieder überwinden ließen. Während Eltern sich im öffentlichen Raum sehr wohl darüber Gedanken machen, wer zu ihren Kindern und Jugendlichen Kontakt hat, ist dies im Internet dank Fake- oder Scheinidentitäten kaum möglich zu prüfen oder zu regulieren. Die Algorithmen bedienen die Likes und Views der Heranwachsenden und so finden die kritischen Inhalte die Kinder, nicht die Kinder die kritischen Inhalte. Dabei sorgen für Außenstehende unbekannte Codes oder z.B. Algospeak, also eine Sprache die ein Algorithmus, der darauf trainiert wurde sexistische oder rassistische Inhalte zu filtern und zu melden, austrickst dafür, dass Vieles nicht nur hinter der verschlossenen Kinderzimmertür, sondern auch für andere Augen verborgen bleibt. Die Dynamik der neuen Medien, gleich welcher Plattform, sei dabei so schnelllebig und die Trends zwar zum Teil global aber doch so volatil, dass es nahezu unmöglich sei, von regulatorischer Stelle zeitgerecht auf diese zu reagieren. Was für Kinder und Jugendliche im Netz Alltagsrealität ist, ist für die meisten Erwachsenen unvorstellbar: Gewalt, Pornographie, Sexismus, Körperkult, Tierquälerei, gesundheitsschädliches Verhalten... Die Liste dessen vor dem man seine Kinder gerne schützen würde, ist beliebig verlängerbar. Eine nicht nur neue, sondern auch sehr beängstigende digitale Welt, die am Montagabend im Fürstensaal des Ahauser Schlosses Dank der vielen plastischen Beispiele von Silke Müller für die Zuhörer ganz analog real wurde.
Damit Heranwachsenden ein verantwortungsvoller Umgang mit den neuen Medien gelänge, so das Plädoyer der Referentin, braucht es eine vorbildliche Gesellschaft, die nicht wegsieht sondern mitredet oder bedingungslos Unterstützung anbietet. Wenngleich es keinen echten „Lehrplan für das Erlangen von Medienkompetenz“ gibt, helfen z.B. Social Media-Sprechstunden, in denen Kinder und Jugendliche über ihre Erfahrungen im Netz sprechen und so möglicherweise eine Einordnung und Aufarbeitung von unkuratiertem Content der neuen Median stattfinden kann.
Welche Chancen das Internet, auch im Bildungssektor vorhalte, ließ Silke Müller das Publikum zum Schluss des Vortrags mit einem kleinen Augenzwinkern wissen: Die Lehrerin ist sich sicher, dass Bildungs-Influencer oder Tutorials im Fach Mathematik sicherlich auch in ihrer Timeline als Schülerin zu finden gewesen wären.
Mutmachende Schlussworte fand auch Jürgen Büngeler, Präsident des Rotary-Clubs Gronau-Euregio, der sich neben dem Dank an Silke Müller ganz im Ductus der Referentin dafür aussprach, den gesellschaftlichen Diskurs zu suchen um Heranwachsenden auch ein Netz außerhalb des Internet zu bieten. „Reichweite ersetzt keine Beziehung – Likes sind keine Liebe“, so Büngeler. Der Vortrag von Silke Müller war ein absolut gelungener Impuls und Auftakt zur Diskussion für dieses Brennpunktthema.
Über die Veranstaltung berichtete die Westfälische Nachrichten am 09.11.2025 hier.
Was für ein Tag!
Bei strahlendem Herbstwetter fand am 18.10.2025 unser Charity Golfturnier im Golfclub-Ahaus Alstätte statt – ein rundum gelungenes Event mit über 60 engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die nicht nur ihr sportliches Können, sondern auch ihr großes Herz unter Beweis stellten.
Gespielt wurde im Scramble-Format, bei dem Teamgeist, Strategie und jede Menge Spaß im Vordergrund standen. Die Stimmung auf dem Platz war hervorragend – begleitet von guter Laune, Fair Play und dem gemeinsamen Ziel etwas zu bewegen.
Denn der eigentliche Gewinn dieses Tages liegt außerhalb des Golfplatzes:
Die Einnahmen des Turniers fließen in unsere sozialen Projekte, die Mädchen und Frauen fördern und stärken – sei es durch Bildungsangebote, Empowerment- Workshops oder gezielte Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen. Jede Teilnahme, jede Spende und jeder Beitrag hilft dabei, neue Perspektiven zu schaffen.
Ein ganz herzlicher Dank gilt dem Organisationsteam – Gaby Banger und Janina Zierer – die mit viel Engagement und Liebe zum Detail dieses Turnier möglich gemacht haben.
Ebenso danken wir Andreas Banger, dem Präsidenten des Golfclubs Ahaus-Alstätte, für die Gastfreundschaft und die Möglichkeit, dieses besondere Turnier auf einer so schönen Anlage durchführen zu dürfen.
Wir sind dankbar für die zahlreichen positiven Rückmeldungen und die großartige Beteiligung.
Danke an alle, die dabei waren – für euren Einsatz, eure Unterstützung und eure Solidarität mit unserer Mission:
Starke Mädchen. Starke Frauen. Starke Zukunft.
Soroptimist International (SI) vereint rund 80.000 Frauen in 132 Ländern. Es ist das weltweit größte Netzwerk berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement. Wir Soroptimistinnen setzen uns ein für Menschenrechte, weltweiten Frieden, internationale Verständigung und die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen.
Der SI-Club Münsterland-West gehört seit 2005 dazu. Wir sind ein „Mehrgenerationenclub“. Jeder Familienstand ist vertreten, die Vielfalt unserer Berufe, die Unterschiedlichkeit unserer Lebensläufe und Lebenssituationen sowie die Pluralität der Meinungen ermöglichen ein hohes Maß an Information, Einsichten und Austausch.
Im Sinne von Soroptimist International fördern wir verschiedene soziale und kulturelle Projekte - lokal und international.
Im Juni 2024 war es endlich soweit: In einer herzlichen und bewegenden Atmosphäre überreichte der Soroptimist International Club Münsterland-West…
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